Geotechnik

DER FACHBEREICH Geotechnik

Die Geotechnik ist ein Fachgebiet des Bauingenieurwesens, das sich mit der Untersuchung und Bewertung von Bodeneigenschaften und geotechnischen Materialien befasst. Ihr Ziel ist es, fundierte Lösungen für Bauvorhaben zu entwickeln und die Stabilität von Bauwerken zu gewährleisten.

In der Geotechnik werden geotechnische Untersuchungen und Baugrunduntersuchungen durchgeführt, um den Zustand des Bodens zu bewerten und seine Eignung für geplante Bauvorhaben festzustellen. Moderne Technologien und Analyseverfahren kommen dabei zum Einsatz, um wichtige Bodenparameter zu ermitteln und geotechnische Risiken zu identifizieren.

Die Geotechnik strebt an, zuverlässige und effektive Lösungen anzubieten, die den spezifischen Anforderungen und Zielen gerecht werden. Dabei stehen Qualität, Präzision und die Zufriedenheit der Beteiligten im Vordergrund. Durch enge Zusammenarbeit und das Verständnis individueller Bedürfnisse werden maßgeschneiderte Lösungen entwickelt.

Die Geotechnik spielt eine entscheidende Rolle in der Bauindustrie und ermöglicht die sichere und effiziente Umsetzung verschiedener Bauprojekte.

BAUGRUNDUNTERSUCHUNGEN

Durch die Auswertung von Baugrundsondierungen, -bohrungen sowie von verschiedenen bodenmechanischen Feld- und Laborversuchen wird die Tragfähigkeit des Baugrundes ermittelt, sodass projektangepasste, wirtschaftliche Gründungsvorschläge für Tief-, Ingenieur- und Hochbauten erarbeitet werden können. Für den Tragwerksplaner werden die charakteristischen Baugrundkennwerte dargestellt sowie nach Erfordernis und Berechnungen zur Standsicherheit der Gründung ausgeführt. Bestandteil unserer Baugrundgutachten ist eine zweckorientierte Gründungsberatung.

Außerdem nehmen wir unabhängige Beratungen bei aufgetretenen Gründungs- und Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden vor.

Jährlich bearbeiten wir für über 200 Projekte im Bereich Baugrundgutachten – angefangen von Einfamilienhäusern mit einfachen Baugrundbedingungen bis hin zu komplizierten Lückenbebauungen im städtischen Bereich und Brückenbauwerken. Unsere Mitarbeiter verfügen über sehr gute regionalgeologische Kenntnisse in Mecklenburg-Vorpommern. Dadurch können spezifische Eigenschaften des Baugrundes des norddeutschen Flachlandes umfassend in der Planung und Begutachtung berücksichtigt werden.

Ein eigener, erfahrener und technisch versierter Erkundungstrupp kann Baugrunduntersuchungen und geotechnische Feldarbeiten kurzfristig in hoher Qualität ausführen. Ausgewählte bodenmechanische Untersuchungen werden im firmeneigenen Erdstofflabor vorgenommen. Die Dokumentation und Auswertung der Versuche und Feldarbeiten erfolgt mit leistungsfähiger Software (GeoDIN, IDAT, Surfer, ArcMap, AutoCAD) sowie anhand von selbstentwickelten Berechnungstabellen.

ERDSTOFFLABOR

Als Basis der Klassifizierung und Beurteilung verschiedener Baugrundschichten führen wir in unserem firmeneigenen Labor folgende bodenphysikalischen Versuche aus:

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Wassergehaltsbestimmung (DIN 18121)
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Konsistenzgrenzenbestimmung nach Atterberg (DIN 18122)
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Korngrößenanalyse (DIN 18123)
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Dichtebestimmung (DIN 18125)
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Bestimmung der Proctordichte (DIN 18127)
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Bestimmung des Glühverlustes (DIN 18128)
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Bestimmung des Durchlässigkeitsbeiwertes in der Stenzelzelle (DIN 18130)

Für spezielle Fragestellungen wird die laborative Bestimmung der Scherfestigkeit des Bodens nach DIN 18137, der einaxialen Druckfestigkeit nach DIN 18136 und des Steifemoduls im Ödometerversuch nach DIN 18135 erforderlich. Dazu arbeiten wir mit Partnerlaboren zusammen.

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Präzisionswaage (Genauigkeit bis 0,01 Gramm)
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Trockenofen –> Wassergehaltsbestimmung DIN 18121; Korngrößenanalyse DIN 18123
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Muffel-Glühofen –> Bestimmung des Glühverlustes nach DIN 18128
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Aräometer –> Bestimmung der Korngrößenverteilung (Schlämmanalyse) nach DIN 18123
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Siebmaschinen und Siebsätze –> Bestimmung der Korngrößenverteilung (Nass- und Trockensiebung) nach DIN 18123
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Proctorversuchsapparatur –> Bestimmung der Proctordichte nach DIN 18127
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Fließgrenzengerät –> Bestimmung der Fließgrenze nach DIN 18122

GEOTECHNISCHE FELDVERSUCHE

Für viele Fragestellungen in der Geotechnik ist die Ausführung von Kleinrammbohrungen bzw. Rammkernsondierungen hilfreich. Die kleinen, überwiegend handgeführten Geräte sind im Lockergestein sehr variabel einsetzbar und ermöglichen unseren erfahrenen Technikern auch in schwer zugänglichen Bereichen an Land und in Gewässern die Festellung der Baugrundschichtung sowie die Entnahme von Bodenproben für verschiedene Untersuchungen bis etwa 15 m Tiefe.

Darüber hinaus stehen zur Entnahme von Bodenproben auch verschiedene Handbohrausrüstungen (Edelmannbohrer, Nutlanzen, Moorklappsonde) zur Verfügung.

Zur Feststellung der Lagerungsdichte von Sanden und Kiesen setzen wir Rammsonden nach DIN EN ISO 44276-2 in unterschiedlichen Typen ein, angefangen vom „Künzelstab“ (DPL – 5) über die leichte Rammsonde (DPL) bis hin zur schweren Rammsonde (DPH). Diese Verfahren eignen sich auch zur Überwachung von Erdbaumaßnahmen. Für letztere führen wir häufig auch dynamische und statische Plattendruckversuche durch.

Die Scherfestigkeit von weichen bindigen Böden können wir mit der Feldflügelsonde vor Ort bestimmen.

Für spezielle Fragestellungen, besonders bei der Planung von Tiefgründungen und Bauvorhaben auf weichem Untergrund, nutzen wir Drucksonden nach DIN EN ISO 44276-1. Besonders bei größeren Bauvorhaben ist der Einsatz von Trockenbohrungen erforderlich, welche ebenfalls wie die Drucksondierungen erfahrene Partnerfirmen für uns realisieren.

Zur Feststellung der Wasserdurchlässigkeit des Baugrundes führen wird Bohrlochversickerungstests (open end tests) und Versuche mit dem Doppelringinfiltrometer aus.

  • Kleinrammbohrungen im Kaliber 38 bis 80 mm mit Gewinnung von gestörten Bodenproben nach DIN 4020 bis 15 m Tiefe

  • Erkundung sowohl land- als auch wasserseitig sowie unter unwegsamen oder räumlich beengten Bedingungen möglich

  • Ausbau von Sondierbohrungen zu Grundwassermessstellen nach DIN 4021 (DN 50)

  • Sondierungen in organischen Böden (Moorkartierungen, Sedimentbeprobungen) werden mit der Klappsonde (russischer bzw. polnischer Typ) oder mit diversen Schappen des Systems Eijkelkamp vorgenommen

  • Rammsondierungen nach DIN 4094 Teil 3 – Typen DPL 5 (Künzelstab), DPL, DPM

  • Flügelsondierungen nach DIN 4094 Teil 5 – Typen FL 75 und FL 50

  • Lageeinmessung der Bohrpunkte grundsätzlich mit GPS, wahlweise auch mit elektronischem Tachymeter möglich

  • Lastplattendruckversuche nach DIN 18134-300

  • Dynamische Plattendruckversuche nach TP BF 8.3 StB

  • Entnahme von ungestörten Proben nach DIN 18125

  • Technisch aufwändige Baugrundbohrungen (Trockenbohrungen) bis in größere Teufen und zur Entnahme von ungestörten Bodenproben sowie Drucksondierungen nach DIN 4094 Teil 1 werden an erfahrene Fachfirmen vergeben und vor Ort durch einen fachkundigen Geologen oder Ingenieur betreut

  • Leichte und Schwere Rammsonde DPL und DPH nach DIN EN ISO 22476 – Teil 2 DPL – 5 (Künzelstab) nach DIN 4094 Teil 3

  • statisches Lastplattendruckgerät nach DIN 18134 / DIN EN ISO 22476 Teil 13

  • dynamisches Plattendruckgerät nach TP BF StB 8.3 der BAST

  • Eijkelkamp Handbohr- und Saugbohrset

  • Van-Veen-Greifer

  • Moorklappsonde

  • Rammkernsonden, Sondierstangen, Schappen

  • Kernbohrgerät

  • Bohrhämmer (benzin und elektrisch)

  • Ziehgeräte (manuell und hydraulisch)

  • Taschenflügelsonde

  • Taschenpenetrometer

  • Densitometer

  • Kabellichtlote

  • Vorort-Messgeräte für  Leitfähigkeit, Redoxpotential, pH-Wert und Sauerstoffgehalt von Grundwasser

  • Hand-GPS-Gerät

  • Nivelliergerät

  • Kabel- und Leitungssucher

  • Proctorversuchsapparatur nach DIN 18127

  • Geräte zur Bestimmung der Korngrößenverteilung nach DIN 18123 / EN 933